Demos gegen Rechts

Demos gegen Rechts


Ich bin in letzter Zeit und gerade nach den Recherchen von Correctiv sehr erstaunt und erfreut darüber, dass in den letzten zwei Wochen über zwei Millionen Menschen in Deutschland auf die Straße gegangen sind, um gegen Rechts zu demonstrieren.

Als alte like Antifa-Socke geht mir da natürlich ein wenig das Herz auf und ich hoffe sehr, dass es noch lange Zeit so bleiben wird. Natürlich gehe ich auch davon aus, denn das haben die letzten großen Bewegungen und Bündnisse immer wieder gezeigt, dass sich Menschen wieder engagieren und die Zeit und den Willen entwickeln, sich lokal neu bzw. wieder zu connecten.

Anfangs, und das gebe ich offen zu, hatte ich den Eindruck, dass sich die Mitte bzw. die bürgerliche Mitte lediglich mit dem Event-Hype-Ich-muss-dabei-sein-Feeling zufrieden geben wird. Das wird sicherlich auch zum Teil so sein und ich kann es ihnen auch nicht verdenken.

Wichtig ist in meinen Augen, dass man auf solchen Demos aber durchaus einen gewissen Zusammenhalt spüren kann und dadruch die laute Gegenrede, wenn beispielsweise im Büdchen um die Ecke rechter Schmutz verbreitet wird, wieder mehr gepflegt bzw. unterstützt wird.

Denn die Rechten, die Nazis, die Söders, die Aiwangers und auch die anderen rechten Phrasendrescher müssen merken, dass sie nicht in der Überzahl sind. Ihnen muss klar begegnet werden.
Und auch einer Regierung, die ein „Rückführungsverbesserungsgesetz“ beschließt, um dem braunen Mob zu gefallen und damit „Deportationen-Light“ einführt müssen wir klar sagen:

„Das geht so nicht! Kein Mensch ist illegal!“

Doomscrolling… ein Dilemma

Doomscrolling… ein Dilemma

Ich versuche mich zwar weitestgehend informiert zu halten, aber manchmal gerate ich dann doch in das so genannte Doomscrolling.

Wikipedia sagt: Doomscrolling oder Doomsurfing bezeichnet das exzessive Konsumieren negativer Nachrichten im Internet.

Und das tut mir einfach nicht gut. Also was tun? Wegfiltern kann ich das alles ja nicht, auch wenn ich das in manchen Teilen ja schon mache. Gerade im Fediverse/Mastodon habe ich reichlich Filter angelegt und versuche dort nur weniger anstrengende Dinge zu konsumieren.

Ja, das ist vielleicht sehr privilegiertes Verhalten, aber ich mauere mich ja nicht ein, denn sonstige Nachrichten gehen ja nicht an mir vorbei. Ich muss aber gerade in Kontakt mit anderen Wesen einfach darauf achten, dass mir das alles gut tut.

Doch gerade in diesen Zeiten ist das alles natürlich alles andere als leicht. Ein Blick in die Nachrichten reicht ja schon aus… und dann lese ich, lese ich, ägere mich, lese weiter… bin frustriert, ärgere mich weiter… und so gehts dann manchmal stundenlang. Diesen Frust dann nicht mit in den Alltag zu nehmen ist dann auch irgendwie schwer. Ich bin eigentlich immer ein eher optimistischer und pragmatischer Mensch. Wenn was nicht klappt, dann ärgere ich mich stundenlang, sondern suche nach einer Lösung oder versuche es abzuhaken, denn ändern wird sich durch meine Wut ja auch nichts.

Wenn ich etwas ändern kann, dann handele ich. Das bin ich mir schuldig.
Aber ich fühle mich dann auch schnell schuldig, wenn ich weiß, dass ich diesen oder jenen Kampf gerade nicht führen KANN, weil ich einfach keine Energie habe. Das kann und konnte ich bislang nie abschalten, auch wenn ich weiß, dass es ja nur reiner Selbstschutz ist. Mein Denken diesbezüglich ist auch immer wieder Thema in meiner Therapie.

Aber es gibt zur Zeit auch gute Momente… einen davon habe ich Euch in dem Bild da oben eingefangen. Okay, es liegt zwar ein „fresher“ Filter drauf, aber ich mag es so.

Hausaufgabe für die nächste Zeit: Doomscrolling vermeiden, rechtzeitig Pausen machen und mein Social Media weiter „sauber“ halten und gegebenenfalls Filtereinstellungen anpassen.

„anger is a gift“ – manchmal

„anger is a gift“ – manchmal

An Tagen wie den heutigen, der mein Herz aufgrund der aktuellen Geschehnisse hier in diesem Lande einen Stich versetzte und es verdunkelt, bin ich froh, dass es diese Wut gibt, die in mir immer da ist.

Sie ist nicht selbstzerstörerisch, sondern sie treibt mich irgendwie an. Nicht aufgeben, weiter kämpfen; gegen meine persönlichen Dämonen, gegen die Ungerechtigkeit, die uns alle umgibt.

In der Therapie heute fiel mir daher nichts besseres ein als der Ausspruch „anger is a gift“.

Diese Wut treibt mich an die Welt besser zu machen, auch wenn ich persönlich nur einen ganz kleinen Impact habe. Aber vielleicht gebe ich mit meinen Worten nur einem Menschy einen neuen Einblick und verbessere damit das Leben um diesen Menschy herum. Das ist ein einfacher Wunsch.

Und dennoch möchte ich gerne einfach nur laut Weinen, weil ich es kaum mehr ertrage. Da einfach alles nur schlimmer werden zu scheint. Ich will das nicht. Es macht mir Angst und ich habe keine Ahnung, wie ich mich von diesen Gedanken frei machen kann.

Schwierige Entscheidungen

Schwierige Entscheidungen

Wir, die Liebste und ich, stehen die Tage vor einer schwierigen Entscheidung.

Letzte Woche ist das Auto, was wir uns mit anderen in der näheren Familie teilen, kaputt gegangen und da es sich um ein zwanzig Jahre altes Gefährt handelt und die Liste der Mängel so wahnsinnig lang ist, lohnt es sich nicht einmal mehr da noch Geld rein zu stecken.

Wir sind da aber unserer Werkstatt sehr dankbar, dass sie uns da nichts vorgemacht haben und wir dann tausende Euro ins Nichts versenken mussten, nur damit das Teil dann noch ein paar Monate fährt und trotzdem nicht über den TÜV kommt.

Also was tun? Der Markt ist komplett kaputt und ein Elektro-Auto, was unsere eigentlicher Wunsch wäre, ist definitiv auch nicht bezahlbar.

Klar, ÖPNV wäre für Menschen, die das können auch sicher eine gute Alternative, aber meine Liebste ist nicht sonderlich mobil und die Krankenkasse sperrt sich derzeit gegen alles, was mit Transport zu den ambulanten Infusionen usw. zu tun hat.

Auch der Rest der Familie nutzt das Auto aufgrund ähnlicher Dinge daher öfter mal.
Von daher ist der Status gerade: ÖPNV gerne, und für mich persönlich auch denkbar, aber nicht wenn wir alles überdenken und quer rechnen. Wir leben in einer Kleinstadt und die entsprechenden Anbindungen sind einfach nicht so cool, wie es zum Beispiel in Hamburg wäre.

Sicher verurteilt uns dafür das halbe Internet, dass wir so handeln werden, aber an einem PKW kommen wir einfach nicht dran vorbei… und das bedrückt uns einfach auch.

Zumindest sind wir da finanziell nicht so total unter Druck, da wir ja alles teilen.
Ich z.B. bezahle die Steuer, die Liebste ein Teil der Versicherung und die Anschaffung wird vom Rest der Familie zu 95% getragen. Wir haben ein festes Limit und kaufen einen Gebrauchten der maximal 6 Jahre alt sein wird.

Aber dennoch, dass wir nun diese Entscheidung treffen müssen ist alles andere als angenehm und wir kämpfen seit Tagen schwer damit.

Entschuldigt bitte einmal mehr das Jammern meinerseits auf hohem Niveau. Ein Auto zu nutzen ist Luxus.
Aber: Wir nutzen es nicht alleine und haben uns ja schon was dabei gedacht, dass wir das quasi teilen und somit nicht drei Autos genutzt würden.

Kurze Gedanken

Kurze Gedanken

Es sind hier ja schon wieder ein paar Wochen ins Land gestrichen, ohne dass ich was schreiben konnte.

Aber das ist okay… ich mache mir da inzwischen keinen großen Stress mehr. Im Grunde also etwas, was meinem Befinden gut tut, aber Menschen, die einen Blog schreiben, kennen das leichte Nagen am Gewissen vielleicht auch, wenn sie länger nichts mehr geschrieben haben.

Also: Was mache ich derzeit so?

Ich kümmere mich seit November bis heute sehr intensiv um meine Liebste, der es alles andere als gut geht derzeit. Dazu kommt, dass es ihren Eltern aufgrund von einschneidenden Erkrankungen auch nicht gut geht und wir uns entsprechend viele Sorgen machen, wie lange beispielsweise ihre Mom das alles durch steht. Meine Liebste hat sich zumindest im Laufe der letzten zwei Jahre mit ihr ausgesöhnt, so dass keine bösen Dinge mehr zwischen ihnen stehen. Das empfinde ich als sehr gut, auch wenn ich gestehen muss, dass ich damit schon fast nicht mehr gerechnet habe. Denn beide sind ziemliche Sturköpfe.

Und zwischen den Aktivitäten stehen Krankenhausbesuche bei ihr an. Seit November sind es jetzt schon 4 Termine gewesen und der nächste ist auch nicht so weit weg.

Naja… aber danach soll es ihr, wenn alles gut verläuft, deutlich besser gehen und wir können uns dann ein wenig von den Strapazen erholen. Denn einiges ist in der Zwischenzeit einfach liegen geblieben.
Einfach auch, weil ich auch am Rande meiner Kräfte agiere und mir teilweise schon das Aufstehen so unendlich schwer fällt. Dazu kommt dann auch, dass ich mich, wie eigentlich auch davor schon, um alles andere kümmere. Aber ich merke, dass mich das alles dann doch oft auch selbst sehr erschöpft und ich genau planen muss, wie ich wieder zu Kräften komme und dann auch Dinge nur für mich mache.

Also habe ich angefangen, mich seit ein paar Tagen wieder intensiver einem meiner Hobbies zuzuwenden, dem 3D-Druck. Ich habe technisch da einiges verändert und hab nun ein wenig Arbeit damit, alles wieder so zum Laufen zu bringen, dass die Druckresultate besser als zuvor aussehen.

Das macht mir Spaß und es lenkt meine Aufmerksamkeit auf Dinge, die definitiv nichts mit Krankheiten, Haushalt, Krankenkassenanträgen, Einkauf usw. zu tun haben.

Das mache ich derzeit so um die zwei bis drei Stunden am Tag und am Abend habe ich nicht mehr das krasse Gefühl nichts getan zu haben.
Was witzig ist, denn die Dinge, die ich oben genannt habe, habe ich ja trotzdem erledigt, aber sie geben mir eben nicht das Gefühl etwas sinnvolles getan zu haben. Das ist echt seltsam manchmal.