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Category: Beziehungen

Ein schwerer Abschied

Ein schwerer Abschied

CN: Tod, Krankheit, Familie

Es gibt Abschiede, die fallen besonders schwer und gerade passiert das bei mir.

Meine Tante ist gestorben… damit so ziemlich die letzte wichtige Person, neben meiner Liebsten und meiner Geschwister. Sie hat mich in jungen Jahren eine zeitlang mit aufgezogen, da meine Eltern sehr viel mit ihrer Firma und ihren eigenen seelischen Dämonen zu kämpfen hatten.

Es war so, dass sie auch oft nach dem Kindergarten oder nach der Schule für mich da war. Meine ältere Schwester war da noch meist in der Schule (sie ist gut 10 Jahre älter als ich).
Meine Tante kochte das Essen, an dessen Gedanken alleine mir heute immer noch das Wasser im Munde zusammen laufen lässt und hat mich gefragt, wie mein Tag war und all dies. Sie war auch bei Fragen aller Art die erste Person, die ich in mein Vertrauen zog.
Und sie hat mir eine der wichtigsten Lektionen fürs Leben mit auf meine Reise gegeben:
„Akzeptiere die Menschen so wie sie sind. Hinterfrage ihre Handlungen erst einmal nicht, urteile nicht aus dem Bauch heraus und achte auf Deine Mitmenschen.“

Sie hat nie gesagt: „Mach dies, mach das. Und lächel mal, dann gehts Dir besser.“ – Das hat sie verstanden, denn auch ihr Leben war kein leichtes. Einiges habe ich erst neulich von meiner Schwester erfahren. Sie hat wirklich auch viel gelitten und ich glaube, dass es einer der Gründe ist, warum sie so reflektiert mit mir umgegangen ist.

Und das ist etwas, was sie ihr ganzes Leben selbst gelebt hat. Sie hat mir damit einen großen Gefallen getan, glaube ich… und das werde ich niemals vergessen, denn sie war es, die als es bei mir mit Depressionen und PTBS und all das los ging, niemals geurteilt hat. Sie hat es akzeptiert, dass ich manche Dinge einfach nicht mehr konnte und das ich oftmals meinen eigenen Raum für mich brauchte.

Ich werde sie sehr vermissen, aber ich weiß, dass auch etwas in mir von ihr bleiben wird und ich hoffe, dass auch ich auf meine Umwelt einen kleinen Impact habe, wenn ich sage, dass die Leute einfach die Entscheidungen und das Leben der Anderen akzeotieren und nicht vorschnell urteilen dürfen.

Vaddern… es ist schwierig

Vaddern… es ist schwierig

CN: Family Affairs

Ich habe ja vor gut zwei Jahren an dieser Stelle schon einmal berichtet, wie verkorkst meine Verbindung zu meinem Vadder ist. Es ist nun wieder November und Vaddern ist nun 74 Jahre alt geworden.

Und auch dieses Jahr hat sich das „Geglückwünsche“ genauso abgespielt. Ich gratuliere ihm und wünsche alles Gute und es kam wieder ein „Jo!“ zurück.
Naja zumindest scheint es hier keine großen Veränderungen zu geben.

Da nun aber mein Geburtstag auch gerade vor der Tür steht überlege ich ernsthaft mich genau so zu verhalten, denn normalerweise bedanke ich mich bei seinen Grüßen oft sehr und frage ihn wie es ihm so geht. Wäre das gemein dieses Jahr das anders zu handhaben?
Es wäre ja schon irgendwie sehr passiv-aggressiv oder?

Ja, ich werde es vermutlich nicht machen, aber das ging mir gestern schon eine Weile durch den Kopf.

Auch die Frage, was ich eigentlich erwarte von diesem Kontakt.

Wir hatten ja schon eine lange Zeit so überhaupt keine Verbindung mehr, da ich mich aus einem Selbstschutz und auch einer „Abnabelung“ heraus irgendwie schützen wollte und musste.

Es macht mich nur oft traurig, wenn ich das alles Revue passieren lasse… Die ganze Familie hat nen Hau und im Grunde habe ich lediglich zu meinen (Halb-) Geschwistern und meiner Tante festen Kontakt, auch wenn es hier in der Stadt noch mindestens zwei weitere Tanten mit teils größerem Anhang gibt.

Das letzte Mal habe ich bei der Beerdigung meiner Mom alle versammelt gesehen und das war komplett schräg, da ich dort wieder feststellen musste wie weit die Lebensrealität von denen und mir auseinander gehen. Ach ja, Vaddern war nicht bei der Beerdigung… er hinterließ lediglich eine kurze Nachricht auf der Trauerseite der lokalen Zeitung. Aber ich hätte auch nicht gewollt, dass er da ist und deswegen extra aus Thailand hier her kommt.

Vermutlich sollte ich das eher pragmatisch sehen. Solange er sich und ich mich zu den Feiertagen melde, kann ich mir relativ sicher sein, dass er noch am Leben ist. Und wenn dem so ist, dann wird es ihm sicherlich auch soweit gut gehen, denn er hatte irgendwann mal gesagt, dass er vielleicht nach Deutschland kommen werde, wenn es gesundheitlich gar nicht mehr anders geht. Aber es kann natürlich auch sein, dass es dann zu spät ist. Denn er hat hier dann auch erst einmal nichts, worauf er aufbauen könnte oder gar einen so guten finanziellen Status, dass Wohnung und Co. quasi sofort verfügbar wären.

Das hatten wir nämlich schon vor gut 7 Jahren einmal durchgespielt… aber das wäre dann vielleicht eine Geschichte für einen weiteren Blog-Eintrag hier. Mal sehen…

Ich möchte wieder mehr schreiben

Ich möchte wieder mehr schreiben

… denn ein Blog ist schon etwas Gutes

Heute habe ich es endlich wieder geschafft diesen Blog wieder herzurichten. Auch wenn ich die Ausflüge zu Hugo bzw. Grav, welches tolle Blog-Systeme sind, genossen habe, finde ich WordPress für mich nun am einfachsten.

Aber was gibt es so von mir zu berichten?
Diesmal geht es um etwas Ernstes:

CN: Familie / Trauer

Wir waren diese Woche bei der Familie meiner Liebsten. Das war ein Höllenritt kann ich Euch sagen, denn wir sind an einem Tag gute 900KM nach Thüringen und zurück gefahren. Das ist für uns super-anstrengend gewesen, aber das war nur die Fahrt.

Der Mutter meiner Liebsten geht es nicht sonderlich gut. Sie war dieses Jahr mehrfach im Krankenhaus und musste sich wegen Krebs und anderer Dinge behandeln lassen. Das hat sie und meine Liebste, die ein eher gespaltenes Verhältnis zu ihr hat, ziemlich mitgenommen.

Auch ihr Vater ist inzwischen an einem Krebs erkrankt, wie wir erst vor Ort erfahren haben.
Er war ebenso in den letzten Monaten mehrfach im Krankenhaus. Uff!

Das war und ist ein ziemlicher Schock für meine Liebste und mich, wie ihr euch vorstellen könnt.

Ob und wie sie sich behandeln lassen, konnten wir nicht eindeutig in Erfahrung bringen, aber da sich unter anderem ein Hospizdienst um die Mutter kümmert schätzen wir die Dinge so ein, dass es eine schwierige Zeit wird in den nächsten Monaten oder gar Wochen.

Ich persönlich gehe mit dem Tod so um, dass ich ihn fest mit dem Leben verbunden sehe. Dinge und Menschen leben… bis sie es eben nicht mehr tun. Klingt fast schon kalt, oder? Für mich war das immer so… klar bin ich eine kleine Weile traurig, wenn ein Mensch, den ich gern habe, stirbt. Aber es ist nicht so, dass ich dann tief in ein Loch versinke, wenn so etwas passiert.

Bei meiner Liebsten ist das hingegen komplett anders. Sie verneint den Tod, will ihn nicht wahr haben und zerbricht jedes Mal komplett, wenn ein von ihr geliebter Mensch stirbt.
Sie bittet in jedem Telefonat innig darum, dass ihre Mutter bitte noch 120 Jahre alt werden soll, mindestens und das sie ihre Tochter nicht alleine lassen kann, denn sonst gehe sie kaputt.

Ich habe Angst vor dem Tag, an dem das Telefon klingeln wird und es dann soweit ist. Ich fürchte, dass ich meine Liebste nicht richtig auffangen kann. Ich versuche, ja auch jetzt schon, alles erdenkliche zu tun, damit sie den Halt hat, den sie braucht. Aber meine Befürchtung ist, dass es nicht genug sein könnte.

Aber ihre Mutter bat darum, dass wir sie im Frühjahr wieder besuchen mögen und das gibt mir doch ein wenig Hoffnung. Und ich hoffe, dass es wirklich klappt.

Home alone… again

Home alone… again

Morgen ist es wieder soweit… die Liebste geht in die Klinik.

Das bedeutet einerseits, dass sie Hilfe bekommen wird, die sie auch braucht, denn mit all den Dingen, die sie plagen ist es für sie und auch für mich als Partner nicht immer leicht.

Das bedeutet aber auch, dass ich wieder eine längere Zeit auf mich allein gestellt bin.
Prinzipiell ist das nicht schlimm, denn ich komme normalerweise recht gut mit mir zurecht. Aber ganz alleine zu sein ist gerade am Anfang nicht immer leicht.

Und auch wenn die Zeit meiner Liebsten soweit ist, dass sie langsam wieder nach Hause darf, bedeutet es, dass wir uns wieder aufeinander einspielen müssen.
Das ist erfahrungsgemäß meist eine aufreibende Sache, denn sie ist dann oft voller Elan und Schwung und ich bin schon fast zum Einsiedler geworden… dann muss ich mich erst einmal daran gewöhnen und auch wieder mehr Rücksicht nehmen.

Zum Glück ist die Klinik buchstäblich um die Ecke, so dass kurze Besuche (und das sogar spontan!) recht leicht einzurichten sind.

Ich wünsche ihr viel Glück und viel Erfolg. Sie wird es meistern, auch wenn sie sicher viel über Therapeut*innen und das Personal schimpfen wird. <3