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Tag: Beziehungen

Kurze Gedanken

Kurze Gedanken

Es sind hier ja schon wieder ein paar Wochen ins Land gestrichen, ohne dass ich was schreiben konnte.

Aber das ist okay… ich mache mir da inzwischen keinen großen Stress mehr. Im Grunde also etwas, was meinem Befinden gut tut, aber Menschen, die einen Blog schreiben, kennen das leichte Nagen am Gewissen vielleicht auch, wenn sie länger nichts mehr geschrieben haben.

Also: Was mache ich derzeit so?

Ich kümmere mich seit November bis heute sehr intensiv um meine Liebste, der es alles andere als gut geht derzeit. Dazu kommt, dass es ihren Eltern aufgrund von einschneidenden Erkrankungen auch nicht gut geht und wir uns entsprechend viele Sorgen machen, wie lange beispielsweise ihre Mom das alles durch steht. Meine Liebste hat sich zumindest im Laufe der letzten zwei Jahre mit ihr ausgesöhnt, so dass keine bösen Dinge mehr zwischen ihnen stehen. Das empfinde ich als sehr gut, auch wenn ich gestehen muss, dass ich damit schon fast nicht mehr gerechnet habe. Denn beide sind ziemliche Sturköpfe.

Und zwischen den Aktivitäten stehen Krankenhausbesuche bei ihr an. Seit November sind es jetzt schon 4 Termine gewesen und der nächste ist auch nicht so weit weg.

Naja… aber danach soll es ihr, wenn alles gut verläuft, deutlich besser gehen und wir können uns dann ein wenig von den Strapazen erholen. Denn einiges ist in der Zwischenzeit einfach liegen geblieben.
Einfach auch, weil ich auch am Rande meiner Kräfte agiere und mir teilweise schon das Aufstehen so unendlich schwer fällt. Dazu kommt dann auch, dass ich mich, wie eigentlich auch davor schon, um alles andere kümmere. Aber ich merke, dass mich das alles dann doch oft auch selbst sehr erschöpft und ich genau planen muss, wie ich wieder zu Kräften komme und dann auch Dinge nur für mich mache.

Also habe ich angefangen, mich seit ein paar Tagen wieder intensiver einem meiner Hobbies zuzuwenden, dem 3D-Druck. Ich habe technisch da einiges verändert und hab nun ein wenig Arbeit damit, alles wieder so zum Laufen zu bringen, dass die Druckresultate besser als zuvor aussehen.

Das macht mir Spaß und es lenkt meine Aufmerksamkeit auf Dinge, die definitiv nichts mit Krankheiten, Haushalt, Krankenkassenanträgen, Einkauf usw. zu tun haben.

Das mache ich derzeit so um die zwei bis drei Stunden am Tag und am Abend habe ich nicht mehr das krasse Gefühl nichts getan zu haben.
Was witzig ist, denn die Dinge, die ich oben genannt habe, habe ich ja trotzdem erledigt, aber sie geben mir eben nicht das Gefühl etwas sinnvolles getan zu haben. Das ist echt seltsam manchmal.

Home alone… again

Home alone… again

Morgen ist es wieder soweit… die Liebste geht in die Klinik.

Das bedeutet einerseits, dass sie Hilfe bekommen wird, die sie auch braucht, denn mit all den Dingen, die sie plagen ist es für sie und auch für mich als Partner nicht immer leicht.

Das bedeutet aber auch, dass ich wieder eine längere Zeit auf mich allein gestellt bin.
Prinzipiell ist das nicht schlimm, denn ich komme normalerweise recht gut mit mir zurecht. Aber ganz alleine zu sein ist gerade am Anfang nicht immer leicht.

Und auch wenn die Zeit meiner Liebsten soweit ist, dass sie langsam wieder nach Hause darf, bedeutet es, dass wir uns wieder aufeinander einspielen müssen.
Das ist erfahrungsgemäß meist eine aufreibende Sache, denn sie ist dann oft voller Elan und Schwung und ich bin schon fast zum Einsiedler geworden… dann muss ich mich erst einmal daran gewöhnen und auch wieder mehr Rücksicht nehmen.

Zum Glück ist die Klinik buchstäblich um die Ecke, so dass kurze Besuche (und das sogar spontan!) recht leicht einzurichten sind.

Ich wünsche ihr viel Glück und viel Erfolg. Sie wird es meistern, auch wenn sie sicher viel über Therapeut*innen und das Personal schimpfen wird. <3

Tja… also Weihnachten

Tja… also Weihnachten

… alle Jahre wieder.

CN: Weihnachten, Einsamkeit

Dieses Jahr ist also alles anders. Corona, der Schrecken der Straße, zwingt uns alle dazu alles anders zu machen? Tja… das mag vielleicht für einen großen Teil der Menschen hierzulande zutreffen.

Für meine Liebste und mich ist es diesmal auch ein wenig anders – nein, wir feiern Weihnachten im Grunde genauso wie die letzten Jahre zuvor. Wir hätten zwar nun auch die Möglichkeit einen Teil der Familie zu sehen, aber das wollen wir nicht. Einerseits aufgrund der Gefahr einer Ansteckung mit Covid-19 und zum Anderen, weil meine Liebste abends wieder in die Klinik zurück muss. Es gibt also keinen “Urlaub” für sie – das ist schon ein sehr schade, aber letztendlich auch verständlich. Krankenkassen sind da manchmal schwierig.

Also werde ich die Abende alleine hier verbringen. Ohne Baum & aber mit Marzipan.

Ich habe keine Ahnung, wie das für mich sein wird – auch wenn es in den letzten Wochen ja überhaupt kein bisschen anders gelaufen ist. Aber es ist nun auch die Weihnachtszeit, die ich im Grunde nicht mal wirklich mag. Das verwirrt mich. Aber ich glaube ich mag das Besinnliche; das nicht alleine sein? Ach, ich weiß doch auch nicht.

Und ich denke an die Menschen, die es nicht so gut haben wie ich.

An die Menschen ohne Dach über den Kopf, die gedrängt in Unterkünften leben müssen, oder es teilweise sogar vorziehen auf der Straße zu bleiben, um sich nicht anzustecken. In Angst vor Schlägern, die auch zu Weihnachten nichts besseres im Sinn haben, diese Menschen “aufzumischen”.

An die Kinder, die kein schönes Fest haben, weil Mama und Papa sich dauernd streiten oder einfach nicht gerne mit ihren Papa oder der Mama allein sein möchten.

An die Menschen, die Angst davor haben mit Ihrem Partner noch isolierter zu sein.

An die Geflüchteten, die an den Außengrenzen Europas und in diversen Lagern in Krisengebieten auf der Welt in absolut unwürdigen Zuständen verharren müssen, weil niemand ihnen wirklich helfen kann und vor allem will.

An alle Menschen, die es nicht so gut haben wie wir. Wir, die uns darüber aufregen, weil wir vielleicht die Oma und den Opa nicht so treffen können wie bisher.

Und an alle einsamen Menschen, die niemanden haben, an den sie sich wenden können und dann in Ihrer Einsamkeit und Trauer nicht mehr weiter wissen.

Und vor diesen Gedanken habe ich tatsächlich ein wenig mehr Angst als sonst – und ich hoffe von Herzen, dass all diese Menschen und vielleicht auch Du und ich das alles gut überstehen werden. Denn manche Probleme kann Mensch sicher lösen, wenn wir nur wollen und uns bemühen auch die Menschen zu sehen, die sonst vielleicht unter den ganzen “Eilmeldungen” verschütt gegangen sind.

Nun, ich hoffe, dass mich keine schwarze Wolke in Beschlag nimmt, obwohl ich merke, dass die ersten Ausläufer mich bereits erreicht haben. Vielleicht geht es Euch auch so und ich möchte Euch sagen, dass Ihr damit keinesfalls alleine seid und vielleicht tut es Euch gut, in Momenten wo es nicht so gut läuft zum Beispiel ein wenig im Fediverse oder einem befreundeten Person zu schreiben. Es werden sicher einige online sein und für Euch da sein. Oder wenn ihr einfach nur ein wenig in Eure Timeline schaut, was die anderen so treiben. Ich glaube, dass dies eventuell schon dafür sorgen kann, dass Ihr Euch nicht mehr ganz so alleine fühlt. Niemand sollte schlechte Feiertage haben müssen.

In diesem Sinne: Ich wünsche Euch ein paar angenehme Tage.

PS: Es tut mir leid, falls dieser Text phasenweise konfus erscheint, aber es spiegelt auch sehr gut meine derzeitige innere Konfusion wieder. 😉