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Tag: Beziehungen

Vaddern… es ist schwierig

Vaddern… es ist schwierig

CN: Family Affairs

Ich habe ja vor gut zwei Jahren an dieser Stelle schon einmal berichtet, wie verkorkst meine Verbindung zu meinem Vadder ist. Es ist nun wieder November und Vaddern ist nun 74 Jahre alt geworden.

Und auch dieses Jahr hat sich das „Geglückwünsche“ genauso abgespielt. Ich gratuliere ihm und wünsche alles Gute und es kam wieder ein „Jo!“ zurück.
Naja zumindest scheint es hier keine großen Veränderungen zu geben.

Da nun aber mein Geburtstag auch gerade vor der Tür steht überlege ich ernsthaft mich genau so zu verhalten, denn normalerweise bedanke ich mich bei seinen Grüßen oft sehr und frage ihn wie es ihm so geht. Wäre das gemein dieses Jahr das anders zu handhaben?
Es wäre ja schon irgendwie sehr passiv-aggressiv oder?

Ja, ich werde es vermutlich nicht machen, aber das ging mir gestern schon eine Weile durch den Kopf.

Auch die Frage, was ich eigentlich erwarte von diesem Kontakt.

Wir hatten ja schon eine lange Zeit so überhaupt keine Verbindung mehr, da ich mich aus einem Selbstschutz und auch einer „Abnabelung“ heraus irgendwie schützen wollte und musste.

Es macht mich nur oft traurig, wenn ich das alles Revue passieren lasse… Die ganze Familie hat nen Hau und im Grunde habe ich lediglich zu meinen (Halb-) Geschwistern und meiner Tante festen Kontakt, auch wenn es hier in der Stadt noch mindestens zwei weitere Tanten mit teils größerem Anhang gibt.

Das letzte Mal habe ich bei der Beerdigung meiner Mom alle versammelt gesehen und das war komplett schräg, da ich dort wieder feststellen musste wie weit die Lebensrealität von denen und mir auseinander gehen. Ach ja, Vaddern war nicht bei der Beerdigung… er hinterließ lediglich eine kurze Nachricht auf der Trauerseite der lokalen Zeitung. Aber ich hätte auch nicht gewollt, dass er da ist und deswegen extra aus Thailand hier her kommt.

Vermutlich sollte ich das eher pragmatisch sehen. Solange er sich und ich mich zu den Feiertagen melde, kann ich mir relativ sicher sein, dass er noch am Leben ist. Und wenn dem so ist, dann wird es ihm sicherlich auch soweit gut gehen, denn er hatte irgendwann mal gesagt, dass er vielleicht nach Deutschland kommen werde, wenn es gesundheitlich gar nicht mehr anders geht. Aber es kann natürlich auch sein, dass es dann zu spät ist. Denn er hat hier dann auch erst einmal nichts, worauf er aufbauen könnte oder gar einen so guten finanziellen Status, dass Wohnung und Co. quasi sofort verfügbar wären.

Das hatten wir nämlich schon vor gut 7 Jahren einmal durchgespielt… aber das wäre dann vielleicht eine Geschichte für einen weiteren Blog-Eintrag hier. Mal sehen…

Home alone… again

Home alone… again

Morgen ist es wieder soweit… die Liebste geht in die Klinik.

Das bedeutet einerseits, dass sie Hilfe bekommen wird, die sie auch braucht, denn mit all den Dingen, die sie plagen ist es für sie und auch für mich als Partner nicht immer leicht.

Das bedeutet aber auch, dass ich wieder eine längere Zeit auf mich allein gestellt bin.
Prinzipiell ist das nicht schlimm, denn ich komme normalerweise recht gut mit mir zurecht. Aber ganz alleine zu sein ist gerade am Anfang nicht immer leicht.

Und auch wenn die Zeit meiner Liebsten soweit ist, dass sie langsam wieder nach Hause darf, bedeutet es, dass wir uns wieder aufeinander einspielen müssen.
Das ist erfahrungsgemäß meist eine aufreibende Sache, denn sie ist dann oft voller Elan und Schwung und ich bin schon fast zum Einsiedler geworden… dann muss ich mich erst einmal daran gewöhnen und auch wieder mehr Rücksicht nehmen.

Zum Glück ist die Klinik buchstäblich um die Ecke, so dass kurze Besuche (und das sogar spontan!) recht leicht einzurichten sind.

Ich wünsche ihr viel Glück und viel Erfolg. Sie wird es meistern, auch wenn sie sicher viel über Therapeut*innen und das Personal schimpfen wird. <3

Tja… also Weihnachten

Tja… also Weihnachten

… alle Jahre wieder.

CN: Weihnachten, Einsamkeit

Dieses Jahr ist also alles anders. Corona, der Schrecken der Straße, zwingt uns alle dazu alles anders zu machen? Tja… das mag vielleicht für einen großen Teil der Menschen hierzulande zutreffen.

Für meine Liebste und mich ist es diesmal auch ein wenig anders – nein, wir feiern Weihnachten im Grunde genauso wie die letzten Jahre zuvor. Wir hätten zwar nun auch die Möglichkeit einen Teil der Familie zu sehen, aber das wollen wir nicht. Einerseits aufgrund der Gefahr einer Ansteckung mit Covid-19 und zum Anderen, weil meine Liebste abends wieder in die Klinik zurück muss. Es gibt also keinen “Urlaub” für sie – das ist schon ein sehr schade, aber letztendlich auch verständlich. Krankenkassen sind da manchmal schwierig.

Also werde ich die Abende alleine hier verbringen. Ohne Baum & aber mit Marzipan.

Ich habe keine Ahnung, wie das für mich sein wird – auch wenn es in den letzten Wochen ja überhaupt kein bisschen anders gelaufen ist. Aber es ist nun auch die Weihnachtszeit, die ich im Grunde nicht mal wirklich mag. Das verwirrt mich. Aber ich glaube ich mag das Besinnliche; das nicht alleine sein? Ach, ich weiß doch auch nicht.

Und ich denke an die Menschen, die es nicht so gut haben wie ich.

An die Menschen ohne Dach über den Kopf, die gedrängt in Unterkünften leben müssen, oder es teilweise sogar vorziehen auf der Straße zu bleiben, um sich nicht anzustecken. In Angst vor Schlägern, die auch zu Weihnachten nichts besseres im Sinn haben, diese Menschen “aufzumischen”.

An die Kinder, die kein schönes Fest haben, weil Mama und Papa sich dauernd streiten oder einfach nicht gerne mit ihren Papa oder der Mama allein sein möchten.

An die Menschen, die Angst davor haben mit Ihrem Partner noch isolierter zu sein.

An die Geflüchteten, die an den Außengrenzen Europas und in diversen Lagern in Krisengebieten auf der Welt in absolut unwürdigen Zuständen verharren müssen, weil niemand ihnen wirklich helfen kann und vor allem will.

An alle Menschen, die es nicht so gut haben wie wir. Wir, die uns darüber aufregen, weil wir vielleicht die Oma und den Opa nicht so treffen können wie bisher.

Und an alle einsamen Menschen, die niemanden haben, an den sie sich wenden können und dann in Ihrer Einsamkeit und Trauer nicht mehr weiter wissen.

Und vor diesen Gedanken habe ich tatsächlich ein wenig mehr Angst als sonst – und ich hoffe von Herzen, dass all diese Menschen und vielleicht auch Du und ich das alles gut überstehen werden. Denn manche Probleme kann Mensch sicher lösen, wenn wir nur wollen und uns bemühen auch die Menschen zu sehen, die sonst vielleicht unter den ganzen “Eilmeldungen” verschütt gegangen sind.

Nun, ich hoffe, dass mich keine schwarze Wolke in Beschlag nimmt, obwohl ich merke, dass die ersten Ausläufer mich bereits erreicht haben. Vielleicht geht es Euch auch so und ich möchte Euch sagen, dass Ihr damit keinesfalls alleine seid und vielleicht tut es Euch gut, in Momenten wo es nicht so gut läuft zum Beispiel ein wenig im Fediverse oder einem befreundeten Person zu schreiben. Es werden sicher einige online sein und für Euch da sein. Oder wenn ihr einfach nur ein wenig in Eure Timeline schaut, was die anderen so treiben. Ich glaube, dass dies eventuell schon dafür sorgen kann, dass Ihr Euch nicht mehr ganz so alleine fühlt. Niemand sollte schlechte Feiertage haben müssen.

In diesem Sinne: Ich wünsche Euch ein paar angenehme Tage.

PS: Es tut mir leid, falls dieser Text phasenweise konfus erscheint, aber es spiegelt auch sehr gut meine derzeitige innere Konfusion wieder. 😉